Einwanderer aus südlichen Gefilden

Blaue Holzbiene (Xylocopa violacea) auch 2021 wieder in unserem Garten unterwegs!

Gottesanbeterin (Mantis religiosa).

Ein Highlight im Burgenlandkreis ist seit 2018 die Gottesanbeterin. Nachdem vor 2018 bereits Beobachtungen der Art im Nachbarkreis, insbesondere am Geiseltalsee, gemacht werden konnten, gibt es in den letzten Jahren bereits viele Nachweise in unserem Kreisgebiet, so zum Beispiel bei Weischütz, Freyburg, Wennungen, Golzen, Steinbach/Bad Bibra und Reinsdorf.

Gottesanbeterin im Forst Bibra (2022)

Seit einigen Jahren beobachten die zuständigen Mitarbeiter/innen des Landesamtes für Umweltschutz eine rasante Ausbreitung der Art in Sachsen-Anhalt. Seit Anfang der 90er Jahre breitet sich die immer weiter nach Norden aus. Einen ersten Fund in Sachsen-Anhalt gab es wohl bereits im Jahr 1991 in Magdeburg. wo sich die Art aber nicht etablierte. Die erste, sich fortpflanzende Population in Sachsen-Anhalt existiert seit 2004 am Geiseltalsee bei Mücheln/Braunsbedra. Wie große Fangschrecke dort hingelangt ist, dazu gibt es wohl verschiedene Erklärungen. Die Beobachtungen im Burgenlandkreis sind sicher auf Exemplare aus dieser Population zurückzuführen. Das Landesamt ist, um die Ausbreitung weiter verfolgen zu können an der Meldung entsprechender Beobachtungen der Art sehr interessiert!

Hier könnt Ihr Eure Beobachtung eintragen:

Meldeportal Gottesanbeterin des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Gottesanbeterin in Kalzendorf-Saalekreis (2022)

Die dort gesammelten Daten finden Eingang in eine zentrale Datenbank des LAU, wo sie der wissenschaftlichen Auswertung dienen und zur Bearbeitung der Roten Listen und der Fortschreibung der Verbreitung der Art genutzt werden.

Die Gottesanbeterin gehört übrigens zur Gruppe der Fangschrecken. Charakteristisch für diese Insektengruppe sind die kräftig ausgebildeten Fangarme, welche die Gottesanbeterinoft wie zum Gebet zusammenfaltet.

Pressemitteilungen des Landesamtes zur Gottesanbeterin:

Pressemitteilung Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt – 11-2021

Pressemitteilung Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt – 18-2022

Noch mehr zur Art gibt es u. a. bei Wikipedia

Gottesanbeterin in Golzen (2022)
Gottesanbetein bei Burgheßler (17.10.2022)- Foto: Andrea Köhler

Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum)

Das  Taubenschwänzchen ist ein ausgesprochener Wanderfalter, der in Mitteleuropa den Winter meist nicht übersteht. Die Falter wandern im Frühjahr über die Alpen nach Mitteleuropa und sogar noch weiter nach Norden. Er saugt wie ein Kolibri vor den Blüten in der Luft stehend Nektar, wie auf den nachfolgenden Bildern gut zu erkennen ist. Dabei wird der etwa körperlange Rüssel ausgerollt und in die Blütenkelche eingeführt. 

Interessantes zum Taubenschwänzchen auf www.lepiforum.de

Blaue Holzbiene (Xylocopa violacea)

Die Blaue Holzbiene ist die größte einheimische Bienenart. Sie erreicht eine Körperlänge von 20,0 bis 28,0 Millimeter. Ihr Hauptverbreitungsgebiet erstreckt sich über Südeuropa. Bei uns in Mitteleuropa ist sie eigentlich fast nur in Baden-Württemberg verbreitet. Sie liebt Lebensräume mitentsprechenden Nistmöglichkeiten (Totholz), so z.B. Streuobstwiesen und Gärten. Sie ist eine solitär lebende Bienenart. Das Weibchen legt einen bis zu 30 Zentimeter tiefen Gang in Totholz, hier auf den nachfolgenden Bildern ist es ein Stumpf von einem Apfelbaum in Kirchscheidungen, für die Brutzellen an. In die bis zu 15 Brutzellen, welche an einem langen Gang angelegt werden, wird nur je ein Ei gelegt. Die geschlüpften Larven ernähren sich von einem Nahrungsvorrat, welcher aus einem Pollen- und Nektarbrei besteht. Die neue Generation überwintert an geschützten Stellen.  

Gänge der Blauen Holzbiene in einem Apfelbaumstumpf
.... inspiziert einen toten Artgenossen.

Viel Interessantes zur Blauen Holzbiene gibts bei www.wildbienen.de !

„Alles was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand“

Charles Darwin

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