Jagd
Beim Thema Jagd scheiden sich die Geister in Deutschland. Manche sehen darin einen blutigen Freizeitspaß welcher u. a. gegen das Tierschutzgesetz verstößt, für andere sind die sogenannten Waidmänner und -frauen Naturfreunde oder sogar Naturschützer, die durch den Abschuss die Wildbestände regulieren, Prädatoren dezimieren und so den Wald und geschützte Arten pflegen und erhalten.
Ich möchte mich hier in meiner kleinen Rubrik zur Jagd einige Negativbeispiele zum Umgang mit Wildtieren, Schutzgebieten und Eigentum anderer zeigen, welche mir bei meinen Gängen in der Natur so begegnen. Ich kenne einige Jäger die tatsächlich Naturschützer sind, aber diese sind wohl eher die Ausnahme, oder?
Sehr problematisch sehe ich die fast durchgängige Einstellung zum Wolf, welche für mich den Eindruck erweckt eine lästige Konkurrenz soll dezimiert oder gar ausgelöscht werden. Diese Äußerungen, welche selbst von hohen Gremien, wie verschiedenen Landesjagdverbänden, geäußert werden, lassen mich an der Kompetenz derselben stark zweifeln und die Sinnhaftigkeit der Hobbyjagd, welche z.B. vom Wildtierschutz Deutschland e. V. in Frage gestellt wird, bezweifeln!
Aber ein paar Prominente möchte doch noch zu Wort kommen lassen:
Jagd ist nur eine feige Umschreibung für besonders feigen Mord am chancenlosen Mitgeschöpf. Die Jagd ist eine Nebenform menschlicher Geisteskrankheit.
Theodor Heuss (1. Präsident der Bundesrepublik Deutschland)
Es ist ja kein wildes Geballere. Die Jagd hat Hand und Fuß. Es gibt Gesetze. Der Staat schreibt vor, auf was wie oft geschossen werden darf. Jäger sind Heger. Die Natur kann sich ja schlecht selbst regulieren. Dafür ist der Mensch da.
Ralf Schuhmacher (Rennfahrer)
Der Fernsehfilm „Bemerkungen über den Rothirsch“ wurde am Weihnachtsabend 1971, gesendet und sorgte damals für große Debatten und letztlich für eine Novelle des Jagdgesetzes. Horst Stern erhielt für seinen Angriff der Jagdlobby und die Jagd- und Forstpolitik sogar Morddrohungen.
Horst Stern – Bemerkungen über den Rothirsch
Doch bis heute fehlt vielerorts noch die Einsicht zu den Worten Horst Sterns!

Kleiner Hinweis zwischendurch:
Im Land Sachsen-Anhalt ist neben vielen anderen auch der Landesjagdverband Sachsen-Anhalt e. V. als Naturschutzvereinigung anerkannt! Das heißt, er hat die gleichen Beteiligungsrechte wie zum Beispiel NABU und BUND.
Hier , bevor es mit meinen Bildern losgeht, noch etwas zum jagdlichem Brauchtum!
Hat dieser Aufzug mit Jagd zu tun oder ist ein Krieg ausgebrochen?
Der Wattenrat Ost-Friesland ist, wie ihr auf der genannten Seite nachlesen könnt, ein Zusammenschluss verbandsunabhängiger Naturschützer aus der Küstenregion Ost-Frieslands, der aus der “Konferenz der Natur- und Umweltschutzverbände” (gegründet 1979) hervorgegangen ist. Ich finde deren Homepage echt Klasse! Es lohnt sich, sich mal reinzulesen.
Nun aber zu meinen Feststellungen:



Ich nenne es mal "Jagdplatz" im Braustiegwald bei Wischroda (2024)





Folgen „übertriebener“ Kirrungs- und Fütterungspraktiken
-Ungünstige Auswirkungen auf Wildschäden
– optisch kann der Eindruck von Exekutionsplätzen entstehen
– natürliche Sterblichkeitsrate sinkt
– Reproduktionsrate steigt, selbst Frischlinge werden geschlechtsreif
– Gefahr von Wildschweinepest steigt
Wegen der gravierenden Auswirkungen sollen Verstöße konsequent mit gestaffelten Bußgeldern verfolgt und in wiederholten oder gröblichen Fällen kann dies bis zur Versagung des Jagdscheins führen. (Quelle: Merkblatt Kirrungen/Fütterungen)





"Unterhaltung" einer Zufahrt und des Bereiches um einen "Schießstand" bei Bucha (2020)

































Einige Jäger haben das Problem, dass sie denken als Jadpächter können sie auf den Pachtflächen tun und lassen was sie wollen. Es wird über bestellte Äcker oder Schutzflächen gefahren, Bäume beschädigt, Schießstände angenagelt, Gebüsche im Verbotszeitraum (Brutzeit) geschnitten, übermässige Kirrungen innerhalb von wertvollen Biotopen angelegt, die Landschaft verschandelt und vieles mehr! Aber wie bereits ausgeführt, geht das nur von einen Teil der Jägerschaft aus.




Ich sehe die sogenannten Hochsitze eher als Schießstände an. Warum, dass werden auch die nächsten beiden Bilder zeigen.






…. aber weiter mit den ohne Rücksicht auf Verluste aufgestellten „jagdlichen Einrichtungen“.








Jäger haben übrigens die „Sachkunde“ für die Verwendung von Herbiziden. Ob das jedoch das richtige Einsatzgebiet ist?































In beiden Fällen hatten die Jäger offensichtlich keine Zeit einen Pfahl aufzustellen der den Salzblock hält.




Diese Bilder sind natürlich nicht ganz die Regel im Rahmen der Ausübung des sogenannten Waidwerks. Ich gehe davon aus, dass ein großer Teil der Jägerschaft solche Auswüchse, welche dem Ansehen der Jagd insgesamt schaden, verurteilt.
Noch ein interessantes Urteil!
Gerichtsarithmetik: 1x Jagdstörung = 4x Enten tottreten
Viermal eine Ente tottreten hat die gleiche juristische Konsequenz wie einmal ins Nebelhorn blasen. Schon interessant wie deutsche Gerichte entscheiden. Ein Vogelschützer, welcher bei einer Jagd ins Nebelhorn geblasen hat, musste viermal soviel Strafe zahlen, wie ein Jäger der eine durch ihn angeschossene Ente totgetreten hat.
Lest die ganze Story…. von Naturfreunden, Jägern, Anwälten und Richtern auf WATTENRAT.
Da stellt sich doch die Frage: Wer hat eine Lobby und wer hat keine?
„Alles was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand“
Charles Darwin