Rabenvögel - geliebt und gehasst!
NEU – Besuch bei einem Saatkrähen-Pärchen Schlossmuseum Jever – Wieder live im Frühjahr 2025




Eine Pressemitteilung des Bundesamtes für Naturschutz vom 14.09.1999 verkündete:
Eine generelle Bejagung von Rabenvögeln ist ungerechtfertigt !!!
Dies ergibt eine Studie des Bundesamtes für Naturschutz (Mäck & Jürgens 1999), welche mit Vorurteilen gegenüber Aaskrähe, Elster und Eichelhäher aufräumt. Das Bundesamt kommt zu dem Schluss, dass Rabenvögel besser als ihr Ruf wären und insbesondere andere Arten durch sie nicht gefährdet werden, sodass eine flächendeckende Bejagung von Rabenvögeln nicht sinnvoll ist. Die Studie bzw. das BfN geht noch weiter mit der Aussage, dass eine Bejagung dort, wo sie zugelassen ist, umgehend eingestellt werden sollte.


Weitere Aussagen zur Thematik
Wenn Elstern infolge Nestplündereien eine Wirkung auf Kleinvögel haben, muss sich die Kleinvogelpopulation verringern, wenn die Elster zunimmt. Der Elsternbestand nahm auf der Probefläche stetig und deutlich um 380 % zu. Trotz dieser knapp fünffachen Zunahme der Elsternpopulation und der sehr hohen Abundanz trat keine Abnahme im Gesamtbestand von 16 kontrollierten Singvogelarten sowie 2 Taubenarten ein.
„Die Elster: ein Rabenvogel im Visier“ (Kooikers & Buckow (1999), S. 129)
Der Bestand der Elster nahm auf großen Probeflächen in Berlin von 1974 bis 1988 auf 151 % zu. Insgesamt ergibt sich aus den Untersuchungen: Die Elster hält ihren Bestand in Berlin auf hohem Niveau, ohne dass allgemein negative Auswirkungen auf Kleinvogelbestände im statistischen Sinn nachweisbar sind. Weder ist das Arteninventar auf großer Fläche direkt betroffen, noch sind Bestände der besonders von Nestraub betroffenen Arten empfindlich zurückgegangen.
Witt (1989), S. 149

Rabenvögel begrenzen ihre eigenen Bestände selber – Ein Amselpaar könnte möglicherweise Beute einer Rabenkrähe werden, ein Amselpaar in ihrem fünfjährigen Leben produziert bei 2,5 Bruten je ca. vier Eier. So bringt das Paar es auf insgesamt zehn Eier im Jahr. Das macht in fünf Jahren 50 Eier. Auch wenn nur zwei geschlüpfte Junge am Leben bleiben, reicht das aus, um den Ausgangsbestand – „das Elternpaar“ – numerisch und genetisch zu erhalten. Die übrigen 48 sind für die Katz, für das Eichhörnchen, für die Krankheiten, für schlechtes Wetter, für den Futtermangel oder eben für die Rabenvögel, ein von der Natur einkalkulierter Überschuss. Würden jedoch alle Nachkommen jedes einzelnen Amselpaares überleben, in einem weitgeknüpften Nahrungsnetz viele andere Tierarten zu ernähren, wäre die Welt in kürzester Zeit voller Amseln.
(Quelle: Tier- und Landschaftsökologe Prof. Dr. Wolfgang Erz, Natürliche Feinde der Rabenvögel)


Trotz laufendem Beschwerdeverfahren wegen Konformität des deutschen Jagdrechts mit den Bestimmungen der Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 02.04.1979 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten, dem Widerstand vieler Naturschutz- und Tierschutzverbände und einer Reihe von Studien die die Notwendigkeit der Bejagung von Rabenvögeln eindeutig verneinen, werden Verfechter dieser “ Rabenvogeltötung“ nicht müde, alle Hebel in Gang zu setzen, um die Rabenvögel in das Jagdrecht der Länder, also als jagdbare Tiere, zu übernehmen.


Krähenjagd
Ich habe mich mal wieder zum Thema Krähenjagd durchs Internet „gegoogelt“. Es ist schon erschreckend, auf was man da so stößt! Das weiter unten folgende Bild (Link) passt sehr gut zu einer Aufklärungskampagne des Wildtierschutz Deutschland e.V. – „Der Jagd ein Gesicht geben“.
Warum verbergen diese „Krähenschützen, auch „Crowbusters“ genannt, ihr Gesicht. Schämen sie sich etwa oder haben gar auch schon erkannt, dass eine flächendeckende Bejagung von Elstern, Eichelhähern und Rabenkrähen weder fachlich oder juristisch zu begründen, noch ethisch-moralisch zu rechtfertigen ist (Studie BfN – Mäck & Jürgens 1999). Wohl kaum! Die Anzugsordnung erinnert übrigens eher an einen Kampfeinsatz als an jagdliches Brauchtum.
Krähenjagd – Verwertung – Wild und Hund
Weitere Bilder siehe hier:
Raubwildwochen im Februar 2023
Eine der am schlechtesten recherchierten Seiten einer Homepage, welche ich je gesehen habe:
– wissenschaftlich nicht haltbare Aussagen zur Lebensweise der Rabenvögel („Schädlichkeit“) – Rubriken und dazugehörige Aussagen und dazugestellte Bilder von Rabenvögeln passen nicht zusammen – was auf fehlende Artenkenntnis hinweist.
– Die Aussagen auf dieser Seite „Warum jagd man Rabenvögel?“ verwirren Jäger, welche sich der aus meiner Sicht völlig sinnlosen Rabenvogeljagd widmen wollen, mehr als sie aufklären!
Hier noch ein interessanter Artikel im Spiegel! Ein Beispiel zum Umfang der Rabenvogeljagd:
Im Jagdjahr 2014/2015 (1. April bis zum 31. März des Folgejahres) wurden in Niedersachsen gemäß Landesjagdbereicht 2014/2015
108.454 Rabenkrähen und 25.641 Elstern „erlegt“!


Zuletzt wurde dies in Sachsen-Anhalt zur bitteren Wahrheit für Vogelschützer und Rabenvogelfreunde. Mit Beschluss des Landtages vom 21.03.2002 wurde die entsprechende Änderung des Landesjagdgesetzes gemäß den Wünschen der CDU-Fraktion beschlossen und somit die Bejagung von Nebel- und Rabenkrähe sowie Elster „legalisiert“.
Aber schon vor Inkrafttreten dieser Regelung und insbesondere während der Brutzeit kommt es, durch wen auch immer, zu Verfehlungen, wie man auf den nachfolgenden Foto’s sieht:



Kennt Ihr schon das Gedicht „Die Krähenfalle“?
Die Krähenfalle
Normalerweise ist der Jäger ein Waidmann oder auch ein Heger von Rehen, Hasen, Vögeln, Hirschen, wenn sie durchs Gelände pirschen.
Angeblich sorgt er immer nur fürs Gleichgewicht in der Natur, und manchem mag es auch gefallen, mal einen Hasen abzuknallen.
Ist der Jäger auf der Pirsch,
trifft es auch mal einen Hirsch. Mit einer vollen Ladung Schrot ist das Tier dann sofort tot.
Neuerdings will er behüten die Vögel, die auf Wiesen brüten. Dort bauen sie ihr kleines Nest, und nicht im dichten Baumgeäst.
Schon lange sah er keine Brut, in seinem Leibe kocht das Blut. Da sieht er ganz in seiner Nähe krächzend eine freche Krähe.
»Dieser Vogel raubt die Eier vom Fasan und auch vom Reiher.«
Die Krähe nehme sich in Acht, der Jäger hat sie in Verdacht.
Und so nimmt es auch nicht Wunder, mit der Flinte gibt es Zunder. Die Krähe wittert die Gefahr und macht sich augenblicklich rar.
Leider geht der Schuss daneben, so ist es nun einmal im Leben. Die Krähe ist ganz schnell entflogenin einem großen, weiten Bogen.
Der Jäger schmiedet einen Plan, wie man Krähen fangen kann:
»Ich locke sie in eine Falleund mach sie mit dem Stocke alle.«
Ist eine Elster auch mit drin,ist sie ebenfalls gleich hin. Oder sei es sonst ein Tier,es ist egal, das töten wir.
Der Plan wird raffiniert verstecktin einem wissenschaftlichen Projekt.
Man tötet Krähen auf Verdacht bis endlich ein Beweis erbracht.
Zweifelhaft ist hier das Töten, die Wissenschaft sollte erröten. Traurig steht’s mit der Moral,es ist ´ne Schande, allemal.
A.R. Gröger, 26.01.05
Schlagzeile 2012! – „Schwiegermuttergift“ tötet Krähen
So titelt die MZ am 16.02.2012. Nachdem im November 2011 bei Hoym (Salzlandkreis) 53 Tote Saatkrähen gefunden wurden, ist nun die Ursache bekannt. Das Insektizid Parathion (auch E 605 oder „Schwiegermuttergift“ genannt) ist die Ursache für den Tod der Krähen. Da dieses Gift bereits seit 10 Jahren verboten ist, kann man hier wohl davon ausgehen, dass jemand zur Saat bestimmtes Getreide entsprechend mit dem Gift präpariert hat. Also, eine vorsätzliche Tat mit sich die Staatsanwaltschaft zu befassen hat. Das Ergebnis der notwendigen Ermittlung steht jedoch in den Sternen. Ich hoffe man findet den Krähenhasser und zieht in entsprechend zur Verantwortung. So richtig dran glauben kann ich jedoch nicht.

Meine Meinung zum Thema „Notwendigkeit der Bejagung von Rabenvögeln“:
Ich bin seit über 20 Jahren in meiner Freizeit als Feldornithologe im Südwestteil des Burgenlandkreises (ehemaliger Landkreis Nebra) tätig. Ich verfolge die Bestandsentwicklung der einzelnen Vogelarten in meinem Beobachtungsgebiet und notiere alle Beobachtungen und Nestfunde. Gerade das strukturreiche Unstruttal und dessen Seitentäler sind ein hervorragender Lebensraum für Rabenvogelarten wie Rabenkrähe und Elster sowie eine vielfältige Singvogelwelt. In der Flussaue sowie im Bereich der weitgehend extensiv genutzten Trockenhänge an den Talrändern kommen u.a. Arten wie Sperber- und Dorngrasmücke, der Neuntöter, die Grauammer, der Feldschwirl, der Schlagschwirl, das Braunkehlchen, Teich- und Sumpfrohrsänger in guten Beständen, der Eisvogel, der Kuckuck, der Kiebitz und der Flußregenpfeifer vor. Trotz eines gesunden Rabenvogelbestandes ist anhand meiner und anderer im Gebiet tätiger Ornithologen gemachten Aufzeichnungen ein Rückgang durch Prädatoren wie z.B. Rabenkrähe und Elster nicht festzustellen. Einschnitte in die Bestände ergeben sich oftmals durch „Eingriffe“ im Rahmen der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung z.B. durch Eingriffe in die Schilfbestände bei der Mahd der Auwiesen oder bei der Aufnahme der Ackerbewirtschaftung auf den durch die jährlichen Hochwasser in Anspruch genommenen Flächen. Diese Eingriffe führen zu nicht unerheblichen Einschnitten bei Sumpf- und Teichrohrsänger, welche übrigens die Hauptwirte des Kuckucks in meinem Beobachtungsgebiet sind, bei Kiebitz, Rohrammer und anderen Wiesen- und Feldbrütern. Diese sind leider aufgrund des in der Naturschutzgesetzgebung verankerten „Landwirtschaftsprivilegs“ nicht zu verhindern, soweit nicht geschützte Biotope im Sinne des Naturschutzrechts, wie z. B. flächige Röhrichtbestände, betroffen sind.


Das Rabenkrähe, Eichelhäher und Elstern sich auch einmal an einem Gelege oder an Jungvögeln anderer Singvogelarten „vergreifen“, liegt in der Natur der Sache. Das man sie deshalb aber „verteufelt“ und Ihnen den Rückgang von bestimmten Arten „in die Schuhe schiebt“, ist für einen realistisch denkenden bzw. die natürlichen Vorgänge in der Natur verstehenden Menschen, nicht nachvollziehbar. Man kann schon verstehen, dass ein Kleingärtner, der aus Koniferen, Formschnitthecken und einem Gartenteich sein kleines privates Biotop geschaffen hat, unglücklich darüber ist, wenn eine Elster die Eier oder die Jungen einer Amsel, eines Grünfinken oder eines Stieglitzes „räubert“. Eine Begründung jedoch die Rabenvögel zu verfolgen, noch dazu da es sich bei den vorgenannten Arten um häufige, also „Allerweltsarten“ und nicht um in ihrem Bestand gefährdete Arten handelt, ist nicht gegeben.








Die tatsächlichen Gründe für den Artenrückgang sind woanders zu suchen. Aus artenreichen Magerwiesen sind zwei- bis dreimal im Jahr gemähte Fettwiesen geworden, Felder werden intensiv bewirtschaftet, mit Gülle und Dünger sowie durch Pestizide artenarm und damit lebensfeindlich gemacht. In den ausgeräumten Ackerlandschaften dominieren Raps- und Getreidemonokulturen ohne blühende Ackerränder. Alte Scheunen als Lebens- und Nahrungsraum für u.a. Schleiereule, Rauchschwalbe und Haussperlinge wurden „vogeldicht“ saniert oder abgerissen bzw. durch Hochleistungsställe ersetzt. Naturnahe Hausgärten wurden mit englischem Rasen belegt und mit Koniferen bestückt. Hausfassaden werden „vogelsicher“ abgedichtet und sehr erfinderisch gegen die Wiederbesiedlung mit Mehlschwalben abgeschottet. Die artenreichen Streuobstwiesen sind überaltert und leiden, wie auch viele Magerstandorte, an einem Pflegenotstand.









Hier eine Meinung des NABU: Der Feind ist schwarz!




Es ist alarmierend wie selten heute viele früher häufige Arten, hier seien stellvertretend z.B. Gold- und Grauammer, Haus- und Feldsperling, Bluthänfling, Kiebitz und Rebhuhn genannt, anzutreffen sind.Hier ließen sich noch viele Ursachen für den Rückgang verschiedener Arten durch das Eingreifen des Menschen nennen. Den gescholtenen Rabenvögeln wird ein Einfluss auf den allgemeinen Artenrückgang unterstellt, ohne dass tatsächlich stichfeste wissenschaftliche Nachweise hierfür vorliegen.






Untersuchungen
Interessante Ergebnisse brachten Untersuchungen mit Thermologgern von Werner Eikhorst (Bremen) & Jochen Bellebaum (Schwedt/Oder) Ende der 90er Jahre bezüglich der Auswirkungen von Krähen und Raubsäugern in Wiesenvogelschutzgebieten. Die Thermologger, welche die Temperaturen in der Nistmulde messen und diese zusammen mit der Uhrzeit aufzeichnen, lassen wesentlich differenziertere Ergebnisse als die bloße Inaugenscheinnahme und Spurensuche (Fährten, Schalenreste) zu. Die Untersuchungen ergaben, das z. B. im Bremer Raum 88 % der Gelegeverluste in der Nacht bzw. der Dämmerung erfolgten und nur 12 % am Tage, also während der Aktionsphase der Rabenvögel. Selbst an am Tage ausgeraubten Nestern fanden sich noch Spuren von Raubsäugern, so dass die Verluste durch Rabenvögel mit unter 12 % zu beziffern wären. Ähnliche Ergebnisse ergaben entsprechende Untersuchungen im Unteren Odertal in den Jahren 1999 und 2000. In 7 von 10 im Jahr 1999 mit Thermologgern ausgestatteten Nestern, konnte der Gelegeraub auf Raubsäuger zurückgeführt werden.







Zu dem Ergebnis, dass für die Bejagung von Rabenvögeln keine Notwendigkeit besteht, kommen u.a. auch die Untersuchungen von Epple (1997), der Universitäten von Mainz (Prof. Dr. Martens) und Kaiserslautern (PD Dr. H.-W.Helb) im Rahmen des „Rabenvogel-Gutachtens“ von 1988 (vgl. Helb 1999) sowie die Dissertation von Mäck (1998).
Die Hauptnahrung besteht aus: | Elster | Rabenkrähe |
Oberirdisch lebenden Gliederfüßlern | 90,9 % | 83,4 % |
zumeist Insekten | 85,3 % | 78,4 % |
davon Käfer | 67,2 % | 45,2 % |
Regenwürmer | 2,8 % | 7,6 % |
Kirschen | 2,1 % | – |
Getreidekörner | 1,4 % | 5,2 % |
Wildsämereien | – | 1,7 % |
Vogeleier und Jungvögel | 0,2 % | 0,1 % |
Wirbeltiere, v. a. Wühlmäuse und Eidechsen | 0,6 % | 0,5 % |
Reste von Niederwild konnten nicht nachgewiesen werden !
aus „Wissenschaftliche Begleituntersuchung an Elster (Pica pica) und Rabenkrähe (Corvus c. corone) in Rheinland-Pfalz“- „Rabenvögel-Gutachten“ der Universität Mainz (Prof. Dr. Martens) und der Universität Kaiserslautern (PD Dr. H.-W. Helb) 1996-1998
Soviel also zum Schaden an Niederwildbeständen, am Singvogelbestand und in der Landwirtschaft!

Wie man sieht, sollte man den positiven ökologischen Nutzen der Rabenvögel nicht unterschätzen und sich zu Gemüte führen, dass der Nahrungsanteil von Vogeleiern und Nestlingen bei der Elster lediglich bei 0,2 % und bei der Rabenkrähe sogar nur bei 0,1% liegt.Auch der Ornithologe Gerhard Kooiker stellte im Rahmen einer 7-jährigen Untersuchung im Stadtgebiet Osnabrück fest, dass der Singvogelbestand trotz hoher Besatzdichte von Elstern anstieg. Kooiker vertritt die Meinung, dass Hauptursache für den Rückgang vieler Singvogelarten die Unvernunft, aus der Vielfalt in Feld und Flur Monokulturen zu machen, „in denen ein ständiger Giftkrieg gegen Insekten geführt wird“, sei. Dem kann ich nur beipflichten.





Das negative Image der Rabenvögel und die bestehenden weitverbreiteten Vorurteile sind aus meiner Sicht unbegründet, da kein Jäger und auch kein Ökologe bisher eine negatve Auswirkung auf das ökologische Gleichgewicht nachweisen konnte und auch die Auswirkungen einer Bejagung auf dasselbe nicht vorhersagen kann.
Zum Thema Vorurteile habe ich ein schönes Zitat von Albert Einstein gefunden:
„Welch traurige Epoche, in der es leichter ist, ein Atom zu zertrümmern, als ein Vorurteil.“





Rabenvogelhorste
Besonders bange ist mir, wenn ich daran denke, dass durch den Verlust der durch die Jäger legal zur Strecke gebrachten Rabenvögel auch die Nachnutzer der Rabenvogelhorste zu leiden haben. Insbesondere die ohnehin bereits durch die Veränderungen in der Kulturlandschaft arg gebeutelten Tag- und Nachtgreifvögel (z.B. Waldohreule und Turmfalke) werden, da sie zu großen Teilen diese Horste „nachnutzen“, benachteiligt. Da so ein Rabenvogelhorst in der Regel nur 2-3 Jahre Bestand hat, wird es für die Nachnutzer schwer einen geeigneten Brutplatz zu finden.




Der Kolkrabe (Corvus corax) – eine bisher nach Wiederverbreitung noch unbehelligte Art!
Der Kolkrabe, der ehemals landesweit als stark bedroht eingestuft war, siedelte sich im Laufe seiner Wiederausbreitung Anfang der 80er Jahre im Gebiet an. Der derzeitige Brutbestand beträgt im nordwestlichen Teil des Burgenlandkreises um die 20 Brutpaare. Neben den Bruten in Altbuchenbeständen wurde 1993 erstmals eine Brut auf einem Freileitungsmast in der offenen Feldflur sowie neuerdings in einer Felswand festgestellt. Mittlerweile gibt es bereits 3-4 Mastbruten pro Jahr. Der Kolkrabe beginnt bereits Ende Januar/Anfang Februar mit seiner Brut. Durch die intensivierte Forstwirtschaft mit Holzungsmaßnahmen bis in den April und Mai hinein und die verstärkte Freizeitnutzung unserer Wälder werden allerdings viele Bruten aufgegeben.
Zur Art und zur Wiederverbreitung später mehr!




















Auch das gibt es: Der verschwundene Horst im "Taubenholz" bei Zeuchfeld (2017)



Zum Schluss noch eine für mich erschreckende Meinung eines Jägers !!!
Sprach mich doch vor wenigen Jahren ein gestandener Jäger (so dachte ich) bezüglich des hohen Elsterbestandes in seinem Dorf (das sind übrigens in der gesamten Gemarkung 1-3 Paare) an. Man könne ja im Dorf nicht schießen. Seine Idee war , „Da müsste man was an den Nestern machen“. Sein Gedanke war wohl ausnehmen, schütteln oder gar ausschießen. Ich war erschüttert über die Unkenntnis der gesetzlichen Regelungen. Nicht genug, dass der Gesetzgeber den begrenzten Abschuss zugelassen hat, nun wollen manche Jäger oder selbsternannte „Niederwild- und Singvogelschützer“ auch noch während der Brutzeit „zuschlagen“.
„Alles was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand“
Charles Darwin