Greifvogelverfolgung in Deutschland
Neueste Meldungen:
Landwirt fängt und erschlägt streng geschützten Habicht.
Neue Broschüre „Illegale Greifvogelverfolgung – erkennen, verfolgen, verhindern“ (2023)
Neue Broschüre „Illegale Greifvogelverfolgung – erkennen, verfolgen, verhindern“
Makaber ist jedoch, dass das Vorwort von unserer Bundesumweltministerin Steffi Lemke stammt, welche mit ihren Bündnisgrünen Kollegen in der Bundesregierung für den tausendfachen Vogeltod, welcher aufgrund der jüngsten Aufweichung des Artenschutzrechtes unausweichlich ist, verantwortlich zeichnet!!!
Lest hierzu den Auszug aus dem Artikel auf der Homepage der EGE – Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e.V. vom 04.Juni 2023
Vom illegalen und legalen Töten von Greifvögeln
„Bemerkenswert ist die Broschüre noch aus einem anderen Grund – nämlich wegen des Vorwortes der Bundesumweltministerin Steffi Lemke: Die Klimakrise sei in Form von Hitze, Dürre, Überschwemmungen und Waldbränden unübersehbar. Genauso dringlich wie die Klimakrise bekämpfe die neue Bundesregierung die Krise des Artenaussterbens. Viele Greifvogel- und Eulenarten könnten zwar vom Ausbau der Windkraft betroffen sein. Die Hauptursachen für den Rückgang dieser Arten seien aber ganz andere. So beklagt die Bündnisgrüne wortreich den Tod von Tausenden auf den Zugrouten illegal getöteter Greifvögel, weshalb sich Deutschland dafür einsetze, die Zugwege dieser Arten mit Aufklärung der Bevölkerung und Bekämpfung der Wilderei wieder sicher zu machen. Der Leser mag daraus schließen, dass Deutschland die Artenvielfalt nun, wie zuvor die Demokratie auch am Hindukusch verteidigt. Über die mehr als 8.500 Mäusebussarde, die von den Windenergieanlagen allein in den vier norddeutschen Bundesländern in einem jeden Jahr erschlagen werden (Stand 2016), verliert die Ministerin kein Wort. Und schon gar nicht über die Folgen der von der neuen Bundesregierung herbeigeführten Änderung des Artenschutzrechts zugunsten des Windenergieausbaus. Deswegen – und in diesem Punkt bedarf die druckfrische Broschüre der Korrektur – sind die in ihr noch genannten „gesetzlichen Mindestabstände“ und „Ausschlusskriterien“ zugunsten des Vogelschutzes faktisch bedeutungslos, weshalb in projektierten Windenergiegebieten das Motiv für das Verfolgen von Greifvögeln schlicht entfällt – das Tötungsrisiko am Rotor indessen nicht! Einer Aussage der Ministerin wird man indessen zustimmen können: „Die bedrohte Artenvielfalt in Deutschland kann wirklich jede Hilfe gebrauchen.“ Vor allem seit Antritt der Ampelkoalition“.
Aber auch in Deutschland werden jedes Jahr bis zu 146.000 Vögel illegal getötet!
Darunter sind jährlich nach Angaben von BirdLife bis zu 12.000 getötete Greifvögel und Eulen.
Allein in den letzten 6 Monaten bereits 12 Fälle von Greifvogelverfolgung in Deutschland (Stand 03.03.2022)
07.03.2024 - Neueste Fälle sind ein Mäusebussard und ein Sperber in Merseburg im Saalekreis (Sachsen-Anhalt)
Vogelschutz-Blog des KOMITEE GEGEN DEN VOGELMORD E. V.
Ein Taubenzüchter hatte ein verbotenes Tellereisen auf dem Dach eines Gebäudes in mehreren Metern Höhe aufgestellt und damit einen Mäusebussard und einen Sperber gefangen. Der Sperber konnte von der Feuerwehr befreit werden und wurde in die Vogelklinik nach Leipzig gebracht und versorgt.
Das Tellereisen wurde von der Polizei beschlagnahmt und der Täter angezeigt. Die Verwendung von Tellereisen ist wegen ihrer besonders tierquälerischen Wirkung bereits im Jahr 1995 von der EU in allen Mitgliedsstaaten verboten worden.
entnommen aus: www.komitee.de (Leider ist die Gesamtliste nicht mehr Online.)
Monat/Jahr | Fall | Bundesland |
Januar 2022 | Naturentnahme Sperber in Naumburg | Sachsen-Anhalt |
Januar 2022 | 4 mutmaßlich vergiftete Mäusebussarde bei Thalmassing | Bayern |
Dezember 2021 | Abschuss Rotmilan in Oberhavel | Brandenburg |
November 2021 | Fund eines Habichts mit Verletzungen eines Schlageisens in Köln | Nordrhein-Westfalen |
November 2021 | Fund eines Habichts mit gewaltsam abgetrennten Beinen in Pinneberg | Schleswig-Holstein |
November 2021 | Abschuss eines Sperbers in Köln | Nordrhein-Westfalen |
Oktober 2021 | Abschuss Rotmilan bei München | Bayern |
September 2021 | Abschuss Mäusebussarde in Oberbayern | Bayern |
September 2021 | Vergifteter Rotmilan in Oberbayern | Bayern |
September 2021 | Vergifteter Uhu bei Bingen | Rheinland-Pfalz |
September 2021 | Abschuss eines Turmfalken bei Gensingen (Mainz-Bingen) | Rheinland-Pfalz |
September 2021 | Vergiftete Wiesenweihe im Ostallgäu | Bayern |
… und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Allein 5 x Abschuss! Wer könnte da wohl dahinterstecken? Verletzungen von Tellereisen, Vergiftungen, da steckt wohl die zweite Fraktion von Greifvogelhassern dahinter!
Werdet nicht müde und meldet jeden Fall bei EDGAR der Erfassungs- und Dokumentationsstelle Greifvogelverfolgung und Artenschutzkriminalität!
Hier geht es direkt zum Meldeformular!

Interessante Links zum Thema:
GREIFVOGELVERFOLGUNG AUF BOARISCH (in Bayern)
Naturschutzinitiative e.V.
Ausmaß der illegalen Greifvogelverfolgung in Deutschland (Komitee gegen den Vogelmord e. V.)
08.03.2022
Wieder ein streng geschützter Seeadler abgeschossen
Vergangene Woche wurde im Altmarkkreis Salzwedel (Sachsen-Anhalt) von einem Jäger ein Seeadler abgeschossen. Wie der Zufall es wollte, erwischte der Jäger einen mit einem GPS-Sender ausgestatteten Vogel. Die ausgelesenen Daten führten direkt zum Übertäter!
Im Falle einer Verurteilung, wovon leider in Deutschland, wenn man sich so manche Urteile ansieht, nicht unbedingt auszugehen ist, drohen dem Beschuldigten bis zu fünf Jahre Haft, eine hohe Geldstrafe sowie der Entzug des Jagdscheins. Aber lest selbst:
Gemeinsame Pressemitteilung des „Komitees gegen den Vogelmord“ und „LIFE EUROKITE“
In der Presseerklärung wird zur Thematik Greifvogelverfolgung weiter ausgeführt:
„Die illegale Verfolgung geschützter Greifvögel ist ein bundesweites Problem, dem neben Seeadlern auch immer wieder Rotmilane, Habichte, Wanderfalken und Bussarde zum Opfer fallen. Nach Angaben des Komitees gegen den Vogelmord sind in Deutschland seit 2005 insgesamt 1.626 Fälle mit mehr als 2.213 Opfern bekannt geworden, darunter 67 Seeadler. Bei den bisher rechtskräftig verurteilten Tätern handelt es sich fast immer um Tauben- bzw. Geflügelzüchter oder Jagdscheininhaber, die Greifvögel als Konkurrenten betrachten“
Zu Vorfällen im auch diesmal betroffenen Bundesland wird in der Presseerklärung Folgendes ausgeführt:
In Sachsen-Anhalt wurden in den letzten Jahren 40 Fälle bekannt, darunter 15-mal Fang, 10-mal Nestzerstörung sieben Mal Abschuss, sechs Mal Vergiftung und 2 Fälle von illegaler Haltung.
Dabei handele es sich nur um die Spitze des Eisberges, da erfahrungsgemäß mehr als 90% aller Taten unentdeckt bleiben sagt Komiteesprecher Axel Hirschfeld.
Das Komitee gegen den Vogelmord und LIFE EUROKITE bitten die Bevölkerung um Mithilfe. Zeugen, die tote Greifvögel oder verdächtige Fallen und Köder entdecken, werden gebeten, ihre Beobachtungen an das Komitee gegen den Vogelmord (info@komitee.de oder 0228/665521) zu melden.
08.12.2020
Keine Anklage gegen kriminellen Eierdieb in Schleswig-Holstein
– Zuständige Staatsanwaltschaft sieht kein öffentliches Interesse an einer Strafverfolgung –
Die für die Verfahrenseinstellung gewählte Begründung halte ich schon für mehr als grenzwertig. Hätte man sich auf den Schutzstatus der betroffenen Art und die Nichtnachweisbarkeit von Auswirkungen auf, die dort auch vorkommenden streng geschützten Arten berufen, so hätte ich das vielleicht nachvollziehen können. Sich aber bei wiederholter gewohnheitsmäßiger Tat auf „geringe Schuld“, „geringe Folgen“ und „es bestehe kein öffentliches Interesse an der Verfolgung“ zu berufen, ist für mich in Anbetracht der Bedeutung des Natur- und Artenschutzes für Alle, der blanke Hohn.
Wären es vielleicht Stockenten- oder Fasaneneier gewesen, also die von jagdbaren Arten, hätte man es vielleicht anders gesehen.
Aber lest selbst!
Januar 2020
Uhu angeschossen!
Die Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V. (EGE) setzt 1.000 Euro Belohnung aus – Januar 2020
Einen Tag nach Neujahr wurde bei Aachen-Brand ein Uhu-Weibchen mit einer Schussverletzung aufgefunden. Der Täter ist leider noch nicht bekannt. Ob der Straftäter bei den Geflügelhaltern oder eher in der Jägerschaft zu suchen ist, bleibt vorerst offen. Das sogenannte „Niederwildexperten“ für die Legalisierung der Jagd auf Uhus plädieren, lässt tief blicken.
Quelle: Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V.
29.10.2018
Verdacht auf Greifvogel-Wilderei im Saalekreis (Juni 2018)
Ein im Rahmen eines Forschungsprojekts mit einem GPS-Sender ausgestatteter Rotmilan ist im Saalekreis auf mysteriöse Weise verschwunden. Der GPS-Sender, welcher mit einer scharfen Klinge vom Vogel entfernt wurde, wurde ca. 1 km von seinem Horst entfernt in einem Weizenfeld aufgefunden. Vom Rotmilan fehlte jede Spur. Selbstredend für das Schicksal des Vogels ist die Tatsache, dass der Rotmilan laut Aufzeichnung zuletzt im Bereich einer Geflügelhaltung geortet wurde, bevor der Sender dann zu einem einen Kilometer entfernten Getreidefeld verbracht wurde.
Quellen:
„Alles was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand“
Charles Darwin