Fische im Burgenlandkreis
Im nordwestlichen Burgenlandkreis nachgewiesene Arten:
(Die Angaben erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit!)
Aal | Rotfeder |
Hecht | Schleie |
Bachforelle | Schlammpeitzger (FFH-Art) |
Barbe (FFH-Art) | Kaulbarsch |
Karpfen | Flussbarsch |
Blei | Zander |
Ukelei | Quappe |
Gründling | Elritze |
Döbel | Bitterling (FFH-Art) |
Plötze | Westgroppe (FFH-Art) |
Moderlieschen | Dreistachlicher Stichling |
Zährte | Bachschmerle |
Regenbogenforelle (allochthone Art) | Schneider (keine gesicherten Nachweise) |
Quelle: LAU/Naturpark
FFH-Art: In den Anhängen II, IV und V der Fauna-Flora-Habitat-Richtline aufgeführte Arten (zu FFH siehe auch Natura 2000).
Als allochthone Art bezeichnet man in der Biologie und Ökologie gebietsfremde Arten, die entweder direkt (das heißt bewusst) verbreitet wurden oder indirekt (also unbeabsichtigt) eingeschleppt wurden oder die sich erst durch die Kulturtätigkeit des Menschen neue Habitate erschlossen haben.
(Quelle: Wikipedia)
Thema - Ökologische Durchgängigkeit
Durch wasserbauliche Maßnahmen wurde die Durchgängigkeit vieler Fließgewässer für viele Fische und andere Gewässerbewohner (Zoobenthos) in ganz Europa und so auch bei uns im Burgenlandkreis stark eingeschränkt. Die ökologische Durchgängigkeit der Fließgewässer ist jedoch für wandernde Fischarten sowie auch die Arten des Makrozoobenthos (Unter Makrozoobenthos werden hierbei die tierischen Organismen bis zu einer definierten Größe (mit dem Auge noch erkennbar) zusammengefasst.) von wesentlicher Bedeutung, da Sie die Vorassetzung für Wanderung verschiedener Fischarten zu ihren Laichplätzen ist. Weiterhin wird durch die Querbauwerke in den Fließgewässern eine Durchmischung der Populationen einer Art in den verschiedenen Gewässern verhindert.
Um dieser Problematik entgegen zuwirken, wurden durch den Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt im Burgenlandkreis viele Querbauwerke bezüglich ihrer Barrierewirkung entschärft. So wurden z.B. im Bereich der Schleusen- und Wehranlagen in Freyburg, Laucha und Wendelstein Fischtreppen errichtet. Auch die Mühlenwehre im Bereich der Wethau (Neumühle) und im Biberbach bei Tröbsdorf wurden durchgängig gestaltet. Weitere Anlagen werden sicher folgen.
Geschichtliches
Man will es nicht glauben, aber die bekannteste und wirtschaftlich bedeutsamste Fischart in Saale und Unstrut war der Lachs (Salmo salar), der für die ansässigen Fischerinnungen und die Klosterfischerei Pforta eine wesentliche Erwerbsquelle darstellte. Weitere anadrome Wanderarten, die in Saale und Unstrut aufstiegen und gleichfalls fischereilich genutzt wurden, waren Flussneunauge und Meerforelle. Darüber hinaus besaßen auch Aal (Anguilla anguilla), Barbe (Barbus barbus), Karpfen (Cyprinus carpio), Hecht (Esox lucius) und Quappe (Lota lota) eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung.
Der Niedergang der Flussfischerei setzte bereits vor 1850 ein, als die Fischbestände infolge der zunehmenden Abwasserlast rapide zurückgingen.
Archäologischer Fund
In einer rund 2700 Jahre alten bronzezeitlichen Siedlung bei Wennungen (Burgenlandkreis) haben Archäologen eine Vielzahl von alten Gräten und Schuppen von Karpfenfischen entdeckt. Vermutlich wurden die Fische in der nahe gelegenen Unstrut gefangen. Der Fund beweist, dass sich die Menschen bereits vor 2700 Jahren zu einem nicht unwesentlichen Anteil von Fisch ernährt haben. Karpfenfische sind z.B. Karpfen, Rotbarsch, Plötze und Schleie.
„Alles was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand“
Charles Darwin