Wolf (Canis lupus)

Aufgrund der aktuellen Diskussion zum Wolf (Canis lupus) möchte ich nachfolgend auf Wissenswertes zum Wolf aufmerksam machen ! 

Der Wolf kam in Deutschland bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts vor. Der letzte freilebende Wolf wurde am 27. Februar 1904 in der Lausitz erschossen. Danach, insbesondere nach dem II. Weltkrieg,  kam es immer wieder zu Einwanderungen von Wölfen aus dem Osten, welche zumeist mit einem Abschuss der Tiere endeten. Für den Burgenlandkreis gibt es nur einen verlässlichen „Letztnachweis“ des Wolfes aus dem Jahre 1568 (Quelle: Der Zeitzer Forst – Natur und Nutzungsgeschichte einer Landschaft, 2010).
Nach etwa 150 Jahren wurden in Deutschland (im Jahr 2000) in der sächsischen Oberlausitz erstmals wieder Wolfswelpen in Freiheit geboren. Somit ist der Wolf seitdem wieder in Deutschland heimisch. Auch im Burgenlandkreis ist der Wolf „angekommen“.

Neben einem Riß eines Wildtieres im südwestlichen BLK (2017), welcher nachweislich vom Wolf stammte, gab es auch den Bildnachweis eines Wolfes im Zeitzer Forst. Eine Wolfsexpertin des NABU, deren Kompetenz ich nicht einschätzen kann, bestätigt den Wolfsnachweis  (siehe Artikel in der Mitteldeutschen Zeitung). Wie es das Wolfskompetenzzentrum Sachsen-Anhalt sieht, ist mir nicht bekannt.

Hier die Bilder des Wildtierfotografen Andreas Nowack

Wolf im Gehege (Fotos: Rolf Hausch, Tröglitz)

                                                                                     Der Wolf ist in Europa aufgrund der folgenden drei Richtlinien geschützt:

  • durch das WashingtonerArtenschutzabkommen (CITES, Convention on International Trade in Endangered Species of  the Wild Fauna and Flora) vom        3. März 1973 – Anhang II
  • durch die Berner Konvention – Anhang II
  • durch die FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, 92/43/EWG)  – die Art in Anhang IV, sein Lebensraum Anhang II.  

Verbreitung in Europa und Weltweit

Von Mariomassone – Eigenes Werk, [1], Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=67537150

grün = Verbreitungsgebiete des Wolfs (Stand 2017/2018) rot = ausgerottet

Nochmal zurück zum Wolf im Burgenlandkreis

Der Burgenlandkreis wird wohl vom Wolf bisher sicher nur auf Reviersuche durchstreift . Die Hohe Schrecke, der Zeitzer und Ziegelrodaer Forst sind von ihrer Ausdehnung sicher zu klein und zu belebt um einem Wolfsrudel ausreichend Ruhe und Nahrung zu bieten.  Der Wolf benötigt Reviergrößen zwischen 150 und 350 km²! Der Wolf, welcher früher in ganz Europa verbreitet war, ist im engbesiedelten Deutschland vielen Gefahren ausgesetzt, insbesondere das ausgedehnte Straßennetz, welches der Wolf auf der Suche nach Partnern und geeigneten Revieren immer wieder queren muss, werden ihm seine Ausbreitung erschweren.
Die meisten Naturfreunde und Naturschützer begrüßen die Wiederkehr des Wolfes als Teil unserer heimischen Fauna. Es gibt jedoch auch andere Personengruppen, welche sich mit einer Wiederbesiedlung nicht anfreunden können, was z.B. die bereits vielen illegalen Abschüsse von Wölfen belegen.

Wolf im Gehege (Fotos: Rolf Hausch, Tröglitz)

Zwei noch recht amüsante Artikel zu einer „Wolfssichtung“  in der Stadt Weißenfels und dazu noch den Kommentar des Stadtjägers möchte ich Euch nicht vorenthalten:

MZ 12.04.2018

MZ 13.04.2018

MZ 13.04.2018

Woher hat der Stadtjäger die Erfahrung hinsichtlich der Einordnung der Wildtierrisse? Könnten das nicht auch wildernde Hunde gewesen sein?

FAKTEN zum WOLF

 Wolfsbestand in Sachsen-Anhalt (Monitoringbericht 2020/2021)

Sachsen-Anhalt – Zahl der Wolfsübergriffe auf Nutztiere geht zurück / Willingmann: „Herdenschutz wirkt“ mwu.sachsen-anhalt.de

Der Wolf in Brandenburg (Stand 2020)

Broschüre „Mit Wölfen leben“ – Informationen für Jäger, Förster und Tierhalter in Sachsen und Brandenburg

Bröschüre: Wölfe in Brandenburg – Eine Spurensuche im märkischen Sand 

Schlagzeilen zum Thema Wolf

22.01.2020

Wolf bei Drückjagd in Brandenburg getötet – Wolfsschutz Deutschland e. V. stellt Strafanzeige

Quelle: Wolfschutz-Deutschland – Ohne Worte!

21.01.2020

Wolfsattacke auf Jagdhund: Staatsanwalt erkennt Notstand nicht an

Deutsche Jagdverband (DJV) und der Jagdgebrauchshundverband (JGHV)  sind entsetzt! gefunden auf Jagdverband .de

Warum sind die wohl entsetzt? Verstehe ich nicht! EU-Recht und das Bundesnaturschutzgesetz gelten auch für Jäger!

Wilderei in Deutschland - 01.11.2018

In Deutschland werden pro Jahr mehr als 1.000 Fälle von Wilderei erfasst – (Anfrage der Grünen im Bundestag). Seit dem Jahr 2.000 fielen bereits insgesamt 35 Wölfe der Wilderei zum Opfer. Bis Oktober 2018 fielen bereits acht Wölfe Wilderern zum Opfer! Schon erschreckend in einem zivilisierten Land wie Deutschland!

siehe hier: T-ONLINE – Mehr als tausend Fälle von Wilderei in Deutschland

Links zum Thema Wolf

Die Meinungen und Statements zum Wolf von der Deutschen juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht e. V.  

Wolfsmonitor – Die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland

Jürgen Vogler hinterfragt kritisch Medienberichte, zeigt Merkwürdigkeiten auf, gibt Denkanstöße und möchte sachlich reflektieren, ob und wie die Integration des Wolfes in die dicht besiedelte Kulturlandschaft Deutschlands gelingen kann.

„Alles was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand“

Charles Darwin

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