Wildkatze

Die Wildkatze (Felis silvestris silvestris) zeichnet sich vor allem durch einen buschigen Schwanz aus, der in einer breiten, stumpfen Rundung endet. Am Schwanz-ende finden sich häufig drei schwarze „Kringel“. Das Fell ist dicht, das Streifenmuster recht auffällig. Lange Zeit wurden die Wildkatzenbestände vor allem durch die Jagd dezimiert. Jäger verwechselten sie mit verwilderten Hauskatzen und schossen sie ab. Aber auch Schlagfallen und freilaufende Jagdhunde bei der Nachsuche setzten ihnen zu. Heute sind die Verluste durch die Jagd wahrscheinlich vergleichsweise gering, außerdem ist die Wildkatze bereits seit einiger Zeit streng geschützt. Das größte Problem für die Wildkatze ist heute die immer intensivere Nutzung der Landschaft durch Verkehr, Siedlungsgebiete und Landwirtschaft. Dadurch wurden die Tiere auf wenige Restlebensräume zurückgedrängt. Diese letzten Rückzugsgebiete liegen nunmehr verstreut wie Inseln im Meer. Die dort lebenden, vereinzelten Wildkatzenpopulationen sind sehr klein und entsprechend anfällig gegen Inzucht und Krankheiten. Erfreulicherweise kann man bei der Wildkatze in den letzen Jahren einen auffälligen Aufwärtstrend feststellen.

Ich dachte ich traue meinen Augen nicht, als ich früh Morgens auf einer Eiche zwei Wildkatzen wahrnahm. Eine der beiden Katzen nahm, nachdem Sie mir deutlich ihr Unbehagen über meinen morgendlichen „Besuch“ gezeigt hatte, reiß aus. Die zweite Katze war etwas entspannter und ließ mich ein paar Fotos mit dem Normalobjektiv machen. Bis ich mit dem Tele soweit war, hatte auch Sie „das Weite gesucht“.
Auch im Burgenlandkreis gibt es seit 2010 die ersten wirklich sicheren Nachweise. So gab es zum Beispiel im Jahr 2010 den Nachweis eines leider überfahrenen Wildkaters zwischen Bad Bibra und Golzen. An fast derselben Stelle wurde im September 2016 eine vorjährige Wildkatze überfahren! Zwischenzeitlich gibt es Nachweise im Zeitzer Forst (2016), weitere Totfunde auf einem landwirtschaftlichen Weg bei Altenroda (2018), auf der Landstraße zwischen Nebra und Wetzendorf (2018), eine sichere Sichtbeobachtung von gleich zwei Exemplaren bei Wallroda (2020) und zuletzt einen Totfund auf der Landstraße zwischen Tröbsdorf und Wennungen (12/2021). Die neuesten Feststellungen erfolgten Anfang Februar 2022 unweit von Golzen (1 Exemplar – Wildkamera), Ende Februar 2 Wildkatzen bei Hirschroda (Sichtbeobachtung) und 2024 bereits drei Verkehrsopfer nahe dem „Reußen bei Freyburg, bei Steinburg Richtung Marienroda sowie zwischen Altenroda und Bad Bibra.



Wildkatzen im FFH- und Vogelschutzgebiet „Zeitzer Forst“ Wildkatzen im Zeitzer Forst (mz-web)




Unterscheidungsmerkmale von Wildkatze und Hauskatze
Quelle: BUND.net
„Alles was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand“
Charles Darwin